Open Call


Welchen Hindernissen begegnest du im Hochschulalltag, und wie wirken sich diese auf Menschen aus, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die eine Fluchterfahrung haben, die von staatlichen Migrationsmassnahmen schikaniert werden? 

Auf der ZHdK Website gibt es einen unübersichtlichen One-Pager, der über ein Programm informiert, welches geflüchteten Menschen mit Aufenthaltsstatus B, F, N oder S ermöglicht, sich für ein Gast- oder Schnuppersemester in dem gewünschten Departement zu bewerben. Die Aufnahmeprozesse sind kompliziert und beinhalten unterschiedliche Hürden, wie beispielsweise komplexe Formulare auf Deutsch oder Vorweisung diverser Dokumente. Zudem sind die Personalressourcen der ZHdK nicht ausreichend, um alle Interessierten zu begleiten und zu unterstützen und die unterschiedlichen Ausgangssituationen aufzufangen. Eine Person, die durch dieses Programm an die ZHdK kam und schon abgeschlossen hat, erzählte mir, dass sie sich sehr willkommen fühlte, sobald klar war, dass alle Kriterien erfüllt sind. Davor war es schwierig, an Informationen zu kommen und sich im System zurechtzufinden. 

Anfang Oktober durfte ich zu einer Sitzung von Access HGK gehen, eine Initiative von Studierenden der Hochschule für Gestaltung und Kunst, die geflüchtete Menschen im Raum Basel unterstützt, leichter Zugang zu dieser zu erhalten. Ihre Arbeit besteht weiter auch aus der persönlichen und finanziellen Unterstützung während dem Studium. Access HGK kritisiert die bestehenden Strukturen und bietet gleichzeitig eine solidarische Alternative, getragen von Studierenden. Durch die Gespräche und Erfahrungen, die ich in diesem Modul geführt und gesammelt habe, wurde mir deutlich, dass es weitere Zugangsmöglichkeiten braucht und einen ehrlichen Austausch über die verschiedenen Lebensrealitäten, die an der ZHdK zusammentreffen. 

Wenn dich ähnliche Fragen beschäftigen, lass uns uns gemeinsam gegen die bestehenden, exklusiven Strukturen organisieren. Die Vision ist ein dynamisches Projekt, welches Zugänglichkeiten und Freund:innenschaften fördern will und Veränderung in diese Institution trägt. 





ENGLISH
What obstacles do I encounter in everyday university life, and how do these affect people whose native language is not German, who have a refugee background, who are harassed by state migration measures? 

The Zurich university of Arts website has a confusing one-pager that provides information about a program that allows refugees with residence status B, F, N, or S to apply for a guest or trial semester in the desired department. The admission process is complicated and involves various hurdles, such as complex forms in German or the submission of various documents. In addition, the ZHdK's staff resources are not sufficient to accompany and support all interested parties and to accommodate the different circumstances. One person who entered ZHdK through this program and has already graduated told me that they felt very welcome as soon as it was clear that they met all the criteria. Before that, it wasn't easy to get information and navigate the system. 

At the beginning of October, I was able to attend a meeting of Access HGK, a student initiative that supports refugees in the Basel area to gain easier access to the university. Their work also includes providing personal and financial support during their studies. Access HGK criticizes the existing structures and simultaneously offers a solidarity-based alternative, supported by students. Through the conversations and experiences I gained in this module, it became clear to me that there is a need for more access options and an honest exchange about the different realities that come together at ZHdK. 

If you are concerned with similar issues, let's organize together against the existing, exclusive structures. The vision is a dynamic project that wants to foster accessibility and friendships and to bring positive change to this institution.



LIA BELLINI